Erst im wiederholten Stechen konnte Alexander Levy seinen schärfsten Konkurrenten schlagen und sich den Sieg auf der Porsche European Open holen.

Alexander Levy lag bis zum letzten Loch der regulären Finalrunde knapp in Führung. Kein Wunder, dass auf den vollbesetzten Zuschauerrängen schon jeder auf Levy als Gewinner der Porsche European Open setzte. Doch der hochmotivierte Ross Fisher hatte sich schon länger hartnäckig an Levy heran gekämpft.

Selbst auf dem 18. Loch gab Fisher nicht auf. Ein Birdie müsste er schaffen, um ins Stechen zu kommen, wenn Levy das erwartete Par spielt. Doch es kam ganz anders. Levy verfehlte beim Annäherungsschlag das Grün und es war sogar ungewiss, ob er das Par schaffen würde. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zum Stechen kommt stieg erheblich.

Tatsächlich kostete Levy die schlechte Lage einen Bogey und Ross Fisher zog mit einem routinierten Par gleich. Damit ging das Turnier ins Stechen mit dem Modus, Loch 18 so lange zu spielen bis einer das Loch gewinnt. Die erste Runde rockten beide solide mit Pars. Experten fragten sich bereits, ob sich das Stechen nicht bis zur Dunkelheit hinziehen könnte. Auf der zweiten Runde verfehlte Ross Fisher ganz knapp einen langen Birdie Putt vom Vorgrün und lochte zum Par. Plötzlich wurde es ganz still im Publikum, auch ohne die Mahnung der Ordner.

Jeder hielt die Luft an. Levy lag recht gut zum Birdie Putt. Aber wer das gesamte Turnier aufmerksam verfolgt hat, wusste, dass die meisten aus dieser Entfernung zwei Schläge brauchen würden. Levy puttet, der Ball rollt langsam und er rollt ins Loch!

Alexander Levy reißt die Hände nach oben und jubelt, was das Zeug hält. Dieser Mann hat sich wirklich gefreut über den Sieg hier auf dem Beckenbauer Course in Bad Griesbach. Zu seinem Leidwesen musste er für die Fotografen und die Fernsehteams den schweren Pokal ziemlich lange halten, so dass er schon mal unter dem Gewicht in die Knie ging.

Im anschließenden Interview verriet er sein Erfolgsgeheimnis: „Ich habe nicht an meine Verfolger gedacht, mich nur auf mein Spiel konzentriert.“ Außerdem trainiert er immer wieder die Situation eines Stechens, um auf den besonderen Stress vorbereitet zu sein. „Es war so ein tolles Gefühl, hier den letzten Putt vor den begeisterten Zuschauern zum Sieg zu lochen, dass ich auf jeden Fall nächstes Jahr wieder auf der Porsche European Open spielen werde“. Alexander Levy hatte sehr anstrengende Wochen, jetzt wird er erst einmal richtig feiern.
Alexander Levy beim Ryder Cup 2018?
Auf die Frage, ob er als Franzose hofft, beim Ryder Cup 2018 im Le Golf National bei Paris teilnehmen zu können, gibt er eine Weise Antwort: „Ich werde schauen, wie ich mein Spiel verbessern kann. Alles andere kommt dann von selbst“. Die pure Fokussierung auf das eigene Spiel scheint ein gutes Erfolgsrezept zu sein.
Viele Verfolger waren Alexander Levy auf den Fersen
Auf jeden Fall hat er damit einige Verfolger hinter sich gelassen, die auf der Finalrunde allesamt noch Chancen auf den Sieg hatten. Die Schweden Robert Karlsson und Michael Jonzon teilten sich am Ende den respektablen dritten Platz. Es reichte einfach nicht, um richtig aufzuholen. Das Kunststück gelang nur Ross Fisher. Im Flight hinter Levy gab es allerdings drei Verfolger, die fast alle Zuschauer hinter sich hatten. Der deutsche Publikumsmagnet Martin Kaymer und Bernd Wiesberger.

Der dritte im Bunde, Florian Fritsch war auf den Back-Nine schon zurückgefallen und konnte nicht mehr gewinnen. Wiesberger bewies am Ende die besten Nerven und sicherte sich mit einem Schlag Vorsprung vor Martin Kaymer den fünften Platz. Somit ging das interne Rennen Deutschland gegen Österreich knapp für die Alpenrepublik aus.

Das Turnier wird bei den insgesamt 35.300 Zuschauern sicher in bester Erinnerung bleiben. Die Greenkeeper legten eine viel gelobte Leistung hin. Sie schafften es, nach Überschwemmungen am Montag, top Fairways und die derzeit besten Greens auf der European Tour herzustellen. Turnierdirektor Dominik Senn ist hochzufrieden und kündigt schon für 2017 weitere Verbesserungen an.
Top Termin für Porsche European Open 2017
Er wird den Termin vorziehen, um erstens dem Nebel zu entgehen und zweitens noch mehr Stars für das Turnier gewinnen zu können. Die Porsche European Open werden vom 24. bis 30. Juli 2017 stattfinden – eine Woche nach der British Open.

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