Neue Golfregeln gibt es für 2017 eigentlich nicht. Es wurde jedoch aus aktuellem Anlass eine Platzregel geändert, die das Bewegen des Golfballs oder Ball-Markers auf dem Grün betrifft.

Die neue Golfregel tritt ab 1. Januar 2017 in Kraft. Sie besagt, dass es keinen Strafschlag mehr gibt, wenn der Ball oder Ball-Marker unabsichtlich vom Spieler, Spielpartner, Caddie oder Equipment bewegt wird. Die Platzregel gilt ausschließlich, wenn der Ball des Spielers oder sein Ballmarker auf dem Grün liegt. Der bewegte Ball oder Ballmarker muss zurückgelegt werden. Allerdings ist es den Clubs freigestellt, ob sie diese Platzregel anwenden wollen.
Kein Strafschlag mehr für unabsichtliches Ballbewegen
Alle vier Jahre überarbeiten der Royal and Ancient Golfclub of St Andrews (R&A) und die United States Golf Association (USGA) das Gesamtwerk und geben neue Golfregeln heraus. Sie gelten international und für den Profi- und Amateurbereich gleichermaßen. Zuletzt wurden neue Golfregeln für 2016 bis 2019 herausgegeben. Aus aktuellem Anlass in 2016 wurde die Platzregel allerdings frühzeitig überarbeitet. Sie sah bisher für das unabsichtliche Ballbewegen auf dem Grün einen Strafschlag vor.
USGA reagierte auf Kritik von Spielern und Öffentlichkeit
Ein unangenehmer Vorfall machte auf der US Open im Oakmont Country Club schnell die Runde. Zwar konnte sich dort Dustin Johnson seinen lang ersehnten ersten Major-Sieg holen, die Finalrunde wurde jedoch von einer zweifelhaften Verfahrensweise der USGA überschattet. Während der Runde hieß es erst, Dustin Johnson sei verantwortlich, dass sich sein Ball kurz vor dem Ansprechen auf dem fünften Grün ein paar Millimeter bewegt habe. Man ging der Sache nach und kam überein, dass Johnson nicht für die Bewegung des Golfballs verantwortlich war.
Haarspalterei der USGA um Ballbewegung
Doch bei einigen USGA-Offiziellen blieb noch ein Restzweifel und sie schauten sich die Videoaufzeichnung an. Damit kamen sie letztlich zu der Erkenntnis, dass Johnson die Ballbewegung verursacht hatte – wenn auch unabsichtlich. Gemäß den Regeln sahen sich die Verantwortlichen der USGA verpflichtet, Dustin Johnson nun – und es war schon nach der Finalrunde – einen Strafschlag zu geben. Er gewann das Turnier trotzdem, allerdings fanden seine Mitstreiter und so ziemlich die gesamte Golfwelt die Entscheidung der USGA lächerlich. Um künftig solchen peinlichen Situationen vorzubauen, entschlossen sich die USGA und die R&A zu obiger Regeländerung.
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